Konzipiert man einen Shop, eine App etc., möchte man zwangsläufig dem Ganzen eine persönliche, unverwechselbare Note verleihen. Die offensichtlichste Möglichkeit ist hier meist die Anpassung von Grafiken oder Icons. Insbesondere bei Web- oder App-Icons ist darauf zu achten, dass der User trotzdem die Symbolik dahinter versteht. Im schlechtesten Fall sorgt es für eine schlechte User Experience, wenn dies nicht der Fall ist. Wir haben mit den Smartphone-Icons im Toy Story-Look ein „Best-Practice“-Beispiel gefunden.
Im Gegensatz zu Apple iPhones, ist es bei Android bekanntlich möglich, Themes herunterzuladen und das User Interface anzupassen. Der brasilianische Designer Leo Natsume wurde von Disney beauftragt, ein solches Theme für Android-Smartphones zu erschaffen. Der Look sollte auf dem Animationsfilm Toy Story basieren. Gemeinsam mit der Agentur machte sich der Kreative an die Umsetzung.
Erstellung der Smartphone-Icons im Toy Story Look
Zunächst verzichtete Leo Natsume auf eine digitale Erstellung. Erst einmal entwarf er grobe Skizzen per Hand und erstellte zudem ein paar Icons aus Bastelbögen. Dadurch konnte er genau sehen, wie die Schatten in der Realität verlaufen, denn alle Icons sollten so plastisch wie möglich aussehen.
Anschließend wurden auf Basis dessen, Gifs aus den Realitäts-Icons angefertigt. Nun mussten nur noch die passenden Charaktere zu den richtigen Symbolen gefunden werden.
Die Wahl fiel dabei auf:
- Buzz Lightyear für Google Mail
- Zorg als Kamera
- das Planet Pizza Logo für Google Maps
- die Aliens verkörpern die Kontakte
- Cowboy Woody steht für Videos
- der Korb mit den Spielzeug Soldaten ist der Download Ordner
- Lotso der Bär der Kalender
- die Spielzeugbox stellt den Playstore dar
- der Film Roboter symbolisiert die Einstellungen
- usw.
Fazit
Wer den Film kennt, weiß dass diese Auswahl wahrscheinlich nahezu perfekt ist. Die Icons sind optisch sehr ansprechend.
Jedoch selbst wenn uns persönlich das Design gefällt, heißt das noch lange nicht, dass auch wirklich alle Nutzer jedes Icon verstehen. Hier empfiehlt sich definitiv A/B-Testing einzusetzen. Schließlich kann nur damit empirisch erhoben werden, ob wirklich jeder Anwender versteht, was sich hinter dem jeweiligen Symbol verbirgt.
Ein A/B-Test liefert die Daten, welche Optik sowohl besser angenommen, als auch häufiger genutzt wird. Überdies ist es möglich nicht nur das alte gegen das neue Aussehen zu testen, sondern auch mehrere neue Varianten gegeneinander antreten zulassen. Wer also nicht in „Schönheit sterben“ möchte, sollte in diesem Fall testen. Andernfalls kann es passieren, dass die App nicht mehr verwendet wird, trotz des ganzen Grafikaufwandes.
Optisch überzeugen kann sich hier aber jeder selbst.
Alle Bilder ©Leo Natsume