Zu Beginn eines jeden Conversion-Optimierungsprojektes sagen wir unseren Kunden stets: „Es spielt keine Rolle, ob der Button grün, blau oder rot ist“ – das meinen wir auch so. Viel wichtiger ist es, sich zunächst auf die Key-Conversion-Faktoren zu konzentrieren, zu denen Design und Farbigkeit nicht gehören. Mit jenen kann man mehr Umsatz erzielen und langfristig eine bessere Basis schaffen.
Wie immer ist es jedoch keine Entweder-oder-Entscheidung, sondern viel mehr ein Zusammenspiel, zwischen den Basisfaktoren und der Farbigkeit. Wenn die großen Umsatzhebel betätigt wurden und die letzten Prozent herausgeholt werden sollen, macht es durchaus Sinn, sich dem Thema Farben im E-commerce zuzuwenden, um durch Änderungen und Testen weiter zu optimieren.
Quicksprout hat Informatives diesbezüglich in einer Infografik zusammengefasst, die mit interessanten Fakten zur Farbstatistik startet:
- 85% der Käufer eines Produktes geben die Farbe als primären Grund für die Kaufentscheidung an.
- 66% der Leute würden einen Artikel nicht kaufen, wenn er nicht in der von ihnen präferierten Farbe erhältlich ist.
- In Zeitschriften bekommen farbige Anzeigen 26% mehr Aufmerksamkeit als schwarz-weiße Reklame.
- Farbe erhöht die Markenwahrnehmung um bis zu 80%.
- Mehr als 90% (!) aller Kaufentschlüsse werden von visuellen Faktoren bestimmt.
Was heißt das jetzt für Farben im E-Commerce?
Diverse Tests, die wir durchführten, kamen zum gleichen Ergebnis – und zwar, dass dunkle Hintergründe im Onlineshop sich negativ auswirken, im Gegensatz zu hellen Hintegründen. Besonders weiße Schrift auf dunklem Hintegrund ist insbesondere bei längeren Texten zu anstrengend für das Auge und niemand hält sich gerne im Dunkeln auf (von Ausnahmen einmal abgesehen).
Bei diversen, von uns betreuten, Online-Händlern war der Wechsel ein echter Quickwin. Einen besonders hohen Uplift konnte bei Webshops mit hohem Frauenanteil verzeichnet werden.
Apropos Frauen: natürlich ist es immer gut zu wissen, welches Geschlecht sich vorrangig im Onlineshop aufhält und am meisten kauft, da beide Gruppen andere Vorlieben oder Abneigungen besitzen und das damit sowohl positive als auch negative Auswirkungen auf den Abverkauf haben kann.
Während sowohl Männer als auch Frauen Blau und Grün mögen und Orange nicht zu ihren Favoriten zählen, ist der Einsatz der Farbe Lila beim weiblichen Geschlecht dem Verkauf zuträglich, beim männlichen Geschlecht bewirkt diese Farbe das Gegenteil.
Zudem haben unterschiedliche Farben auch verschiedene Auswirkungen auf die Höhe der Ausgaben:
- Burgund verkörpert Reichtum und Vornehmheit
- Schwarz steht für Kultiviertheit
- Blau kann man mit Vertrauen und Zuverlässigkeit gleichsetzen
- Orange drückt Fairness und Erschwinglichkeit aus
- Grün zieht ökologisch gesonnene User an
Je nach Geschäftsmodell oder Zielgruppe ist es essentiell, sich in der richtigen Farbwelt zu bewegen. Dennoch sollte man immer im Hinterkopf behalten, dass auch Farben im E-commerce unterschiedliche Interpretationen zulassen. Drei Beispiele sind:
- Grau ist zwar sehr neutral und passt mit allen anderen Farben zusammen, allerdings repräsentiert es auch Einsamkeit und Traurigkeit
- Schwarz steht für Exklusivität, aber traditionell auch für Tod und Angst.
- Helles Pink ist auf jeden Fall geschlechterspezifisch einzusetzen, kann unter Umständen auch Schwäche vermitteln.
Welche Farbe und/oder welche Farbkombinationen für den eigenen Online-Shop allerdings die ideale Wahl ist/sind, sollte mit einem oder mehreren A/B-Tests ermittelt werden. Nur so kann ein aussagekräftiges Ergebnis bestimmt und das Farbkonzept daraufhin umgesetzt werden.
Weitere Auswertungen, Anmerkungen oder Ergänzungen sind wie immer ausdrücklich erwünscht. Gerne in den Kommentaren.