Allein aus eigener Erfahrung wissen wir, dass der Entschluss für einen Kauf sich von Artikel zu Artikel unterscheidet. Viele Faktoren spielen dabei eine Rolle, wie der Preis, die Verfügbarkeit, der Nutzen, die Notwendigkeit usw. Wie sieht es da mit der Zeit zur Kaufentscheidung, im Online-Shop in Europa aus? Da sollte es auch Abweichungen geben, oder?
Das Shoppingportal Ladenzeile hat 2016, genau dazu eine Analyse durchgeführt. Die Plattform gehört zu Visual Meta und ist in zwölf verschiedenen Ländern vertreten (z.B. Deutschland, Spanien, Italien, Frankreich, Finnland, Schweden, etc.). Deren gesammelte Daten über, innerhalb von 18 Monaten getätigte Einkäufe, war die Basis der Auswertung. Die Artikelvielfalt der Produktsuchmaschine erstreckt sich dabei auf über 100 Millionen Artikel in 160 Kategorien.
Zeit zur Kaufentscheidung im Online-Shop – Die Unterschiede
Grundsätzlich überrascht es niemanden, dass Möbel sich langsamer verkaufen lassen, als etwa Accessoires. Erstens ist da preislich meist ein Unterschied, der die Kaufentscheidung verlangsamt und zweitens muss man bei Möbeln auch erst einmal klären, was mit der vorhandenen Ausstattung passieren soll.
Allerdings gibt es für jedes Land dann doch interessante Unterschiede. In Spanien beispielsweise wird sich schnell zum Kauf entschlossen. Sowohl der Kauf von Mode als auch von Möbeln wird innerhalb einer Stunde abgeschlossen. Noch schneller geht es bei den Norwegern, wenn es sich um Sneaker handelt. Diese werden innerhalb von 10 Minuten bestellt.
Das geht auch deutlich langsamer. Dafür muss nicht einmal der Modebereich verlassen werden. Frauen in Tschechien lassen sich für den Kauf einer Handtasche, nämlich mit 15 Stunden, ausgiebig Zeit. In Italien nimmt die Kaufentscheidung für Ohrringe, über 40 Stunden in Anspruch.
Nur Polen toppt das Ganze noch damit, dass bis eine Couch bestellt wird, vom Klick bis zum Kauf, mehr als 4 Tage vergehen.
Weitere interessante Beispiele sind in der Infografik visualisiert.
Die Analyse zeigt wie sinnvoll es ist, im eigenen Online-Shop auszuwerten, wie lange der Besucher für die Kaufentscheidung benötigt. Dementsprechend kann man daraufhin dann schauen, ob man bei den Faktoren Preisstellung, Verfügbarkeit, Bequemlichkeit und Auswahl noch etwas verbessern kann, was der Conversion-Optimierung zuträglich wäre.
Was jedoch auch überdeutlich wird, ist die Tatsache, nicht nach dem „one size fits all“-Prinzip vorzugehen. Das heißt, man sollte hier wirklich auf Warengruppen analysieren und wenn man international vertreibt, auch länderspezifische Analysen durchführen.
Allgemein übergreifende Shop-Analysen oder Übertragung der Kenntnisse, von einer Artikelgruppe oder einem Land auf die oder das andere, sind unternehmerisch nicht sinnvoll.