„Influencer Marketing“ ist eigentlich nicht neu. Schießlich gab es schon immer Firmen, die mit prominenten Schauspielern, Sportlern, Musikern usw. (sog. „Testimonials“) für ihr Produkte oder Dienstleistungen geworben haben. Nun scheint das nicht nur eine kostspielige Marketing-Maßnahmen zu sein, sondern auch etwas überholt.
Mit den steigenden Besucherzahlen in den Social-Media-Kanälen, wie Facebook, Instagram, Twitter, Pinterest, in den Blogs oder Online-Magazinen gewannen diese nicht nur bei den Usern an Bedeutung, sondern auch in der Wahrnehmung der Unternehmen. Blogs sind mittlerweile die drittgrößte digitale Beeinflussungsquelle bei Kaufentscheidungen online.
Welche Fashion-Marke möchte beispielsweise nicht auf Chiara Ferragnis Blog „The Blond Salad“ mit mehreren Millionen Aufrufen von modebegeisterten Mädchen aus aller Welt vertreten sein? – Wir kennen jetzt niemanden, der sich das nicht wünscht.
Wenn man sich verinnerlicht, dass 92% aller Personen, einer Empfehlung einer anderen Person vertrauen, auch wenn sie sie nicht kennen, erklärt sich dass 65% der Firmen solche Influencer-Kooperationen eingehen und die Hälfte extra Budget dafür einrichtet.
Was bringt mir Influencer-Marketing?
Laut der Auswertung von The Shelf war bei den Produkten, die über Influencer beworben wurden, die Conversion-Rate 3-10x so hoch. Aus Analysen einiger unsere Kunden, wissen wir das auch die Wiederkaufrate der User über diesen Kanal doppelt so hoch ist.
Auch wenn in Deutschland dieser Bereich noch etwas stiefmütterlich behandelt wird und sich in absoluten Zahlen bezüglich Traffic und Orders Influencer im Großteil der Unternehmen (noch) nicht mit den anderen Online-Marketingkanälen, wie SEA, SEO, Affiliate Retaregting etc. messen kann, sollte man diesen Part zumindest in der zukünftigen E-Commerce-Strategie verankern und keineswegs als „neumodischen Kram“ abtun (wie es einige auch schon vor ein paar Jahren mit Mobile Commerce taten.
Worauf man auf jeden Fall achten sollte, wenn man Influencer Marketing betreibt:
- Recherche ist essentiell wichtig, will man nicht nach dem Gießkannen-Prinzip vorgehen und alle Influencer der Branche anschreiben. Die sind meistens auch noch so gut untereinander vernetzt das Massenmails schnell enttarnt und verunglimpft werden. Zudem empfiehlt es sich auf ein oder zwei Influencer zu konzentieren, da dann einzigartige Aktionen geplant und durchgeführt werden können.
- Relevanz ist ein großes Thema. Man ist als Brand immer versucht den Influencer mit dem größten Publikum zu arbeiten. Jedoch sollte dieser auch perfekt zum Produkt passen. Ein High-Fashion-Label tut sich mit einer Fitness-Bloggerin keinen Gefallen, auch wenn diese eine millionenfache Reichweite hat, wenn diese beispielsweise nur Sportkleidung trägt und High-Fashion auf ihrer Plattform nicht thematisiert wird.
- Realismus – entscheidet sich ein Influencer mit einem Unternehmen zusammenzuarbeiten, sollte man den Aufwand (Fotos machen, Texte schreiben, Story entwickeln) angemessen honorieren. Arbeit gegen Artikel oder Links sind absolut verpönt und werden vom Großteil zu recht abgelehnt. Viele haben hart für die Reichweite gearbeitet und haben das Bloggen etc. zu ihrem Beruf gemacht, mit dem sie Miete, Essen und dergleichen bezahlen. Keiner geht umsonst Arbeiten, oder?
- Ziele sollten vorher vereinbart werden und auch diese sollten nicht illusorisch sein. Ein Influencer kann für Traffic sorgen, was dann im Online-Shop passiert, darauf hat er keinen Einfluss. Ein Beispiel ist ein Reiseblogger sorgt für 1.000 Visits über seine Empfehlung, die Buchungsplattform hat, jedoch ein technisches Problem, so dass nicht bestellt werden kann. Für Zielgruppenrelevante Visits hat er also gesorgt, daran dass diese nicht kaufen können hat er keinen Anteil und deshalb nicht vorrangig an Verkäufen gemessen werden.
Weitere Fakten und noch mehr nützliche Ratschläge bietet die Infografik von The Shelf. Wenn etwas fehlen sollte, Anmerkungen oder Fragen aufkommen freuen wir uns über jeden Kommentar.