Clickbaiting bzw. Clickbait; Übersetzung: Klickköder
Was ist Clickbaiting?
Clickbating ist eine Vorgehensweise, die in den Onlinemedien und insbesondere in den sozialen Netzwerken (z.B. Twitter, Facebook etc.) Verwendung findet. Videos, Bilder, Blog-Beiträge und News werden mit überspitzten, dramatischen und zum Teil sogar reißerischen Überschriften versehen, um Aufmerksamkeit zu erregen. Es werden gerade genug Informationen geliefert, um den Nutzer neugierig zu machen, aber nicht ausreichend um seine Neugierde zu befriedigen. Clickbaits, dienen als Köder, sie Versprechen dem User Informationen, die dieser nur bekommt, wenn er auf die Beiträge klickt bzw. diese teilt.
Diese Praktik ist weit verbreitet und keineswegs eine neue Erfindung, des Online-Marketings. Sie wird bereits seit vielen Jahren, auch in anderen Medien erfolgreich genutzt. In Boulevard-Magazinen beispielsweise, werden Beiträge mit überspitzten, dramatischen Überschriften versehen, um die Leser neugierig zu machen und in Filmen und Serien funktionieren sogenannte „Cliffhanger“ ganz hervorragend. Hier wird der Zuschauer auf dem Höhepunkt der Handlung hängen gelassen. Durch das offene Ende wird das Interesse geweckt, wie es weiter gehen könnte. Dies erfährt man aber nur, wenn man sich die Fortsetzung bzw. die nächste Folge ansieht.
Funktionweise des Clickbaiting
Meist verbergen sich hinter den Clickbait-Überschriften aber keineswegs die unglaublichen, unerwarteten Inhalte, die zuvor angepriesen wurden. Beim Clickbaiting geht es nicht darum, dem Besucher nützliche Informationen mit einem Mehrwert zu liefern und auch nicht um die Vermarktung von Produkten bzw. Dienstleistungen. Dies wird allerdings meist erst, nachdem man den Artikel angeklickt hat, klar. Das primäre Ziel des Clickbaiting ist, durch eine manipulative Vorgehensweise, die Klickzahlen zu erhöhen und damit den Traffic der Website zu verbessern. Durch den erhöhten Traffic, können Werbeplätze auf den entsprechenden Seiten, lukrativer angeboten werden und in Folge dessen, die Werbeeinnahmen enorm gesteigert werden. Portale wie z.B. Heftig.co, Upworthy, BuzzFeed, Huffington Post, aber auch TV Movie oder Focus Online setzen von Zeit zu Zeit auf diese Methode um mehr Traffic zu erzeugen.
Typische Elemente beim Clickbaiting
Alle Elemente des Clickbaiting zielen auf eine emotionale Reaktion des Nutzers ab. Das Hauptelement ist meist eine Fotostrecke, Aufzählungen (sogenannte Listicles) oder ein Video, welches mit einer kurzen Erklärung versehen ist. Besonders gut funktionieren Themen wie Tiere, Kinder und Krankheiten. Es werden hauptsächlich polarisierende, strittige Themen aufgegriffen, zu denen eine Vielzahl der Nutzer, eine konkrete Meinung haben. Die Clickbaits widersprechen oftmals der allgemeinen Meinung der Nutzer, um ihre Neugierde zu wecken. Es werden verschiedene Signalwörter, Superlativen (z.B. das Unmöglichste, das Traurigste), aktive Verben (wie: Sehen, Weinen) und starke Adjektive (z.B. unglaublich, beängstigend) benutzt. Neben dem bereits erwähnten Cliffhanger, kommen Eyecatcher wie Ziffern (z.B. Die 10 besten…) und Wörter aus dem Netzjargon (OMG, LOL) zum Einsatz. Oftmals werden plakative Handlungsaufforderung (Call-To-Action), wie beispielsweise „sieh was passiert“ oder „unbedingt anschauen“ verwendet, um den Nutzer zum Klicken zu bewegen.
Kritik am Clickbaiting
Clickbaiting wird seit einiger Zeit stark diskutiert. Zum einen wird die Qualität und der Nutzen der Beiträge, die sich hinter dem Clickbait-Titel verbergen, stark bemängelt. Zum anderen aber beschert das Clickbaiting, den Websites, die mit dieser Methode arbeiten, mitunter immens viel Traffic und folglich damit verbundene Werbeeinnahmen. Die sozialen Netzwerke werden vermehrt geradezu mit Clickbait-Beiträgen überschwemmt. Da aber auch Facebook, den Mehrwert für den Nutzer, in Frage stellt, versucht das Unternehmen, durch das Anpassen der Newsfeed-Algorithmen, den Traffic zu regulieren.